Drei Buchstaben haben im Jahr 2021 einen globalen Hype ausgelöst: NFT

Zusammengefasst ist ein NFT (non fungible token) ein digitaler Vermögenswert, der ein eindeutiges Eigentumsrecht an digitalen, aber auch physischen Gegenständen gewährt, wie Kunstwerken, Immobilien, Musik, Videos, Momente und vieles mehr.  Die Token werden kryptografisch auf einer Blockchain gespeichert und in einer Wallet aufbewahrt. NFTs sind zugleich CryptoCollectibles.

Die Anfänge

Die Idee digitale Kunstwerke auf den Markt zu bringen, ihnen einen Preis zuzuweisen und ihre Einzigartigkeit sowie Urheberschaft zu bewahren stammt aus dem Kreativbereich. Das erste belegbare NFT-Kunstwerk ist die Animation „Quantum“ des New Yorker Künstlers  Kevin McCoy aus dem Jahr 2014.

 

Aber den eigentlichen Durchbruch erlebte der Markt im Februar 2021 mit dem berühmten Internet-Gif „Nyan Cat“, das bereits 2011 auf YouTube hochgeladen wurde und schließlich als NFT-Variation auf der Kunstplattform Foundation für 300 ETH – damals umgerechnet etwa 483.000 Euro verkauft wurde: eine rosa Katze, die durch den Weltraum fliegt, seltsame Geräusche von sich gibt und eine Regenbogenspur hinter sich lässt! Ende 2021 steht dieses Werk an der Spitze des weltweiten Kunstrankings „Power 100„. Die jährlich vom britischen Magazin „ArtReview“ veröffentlichte Liste umfasst die nach Ansicht einer anonymen Jury 100 einflussreichsten Persönlichkeiten und Bewegungen der aktuellen Kunst. 2021 ist es ein NFT!

Wie kam es dazu?

Katalysator dieser Entwicklung ist zum einen die COVID-19-Pandemie, die viele Menschen dazu zwang, digitaler zu werden und sich auf Plattformen wie Twitter und Clubhouse, wo die NFT-Community zu Beginn des Jahres 2021 eine starke Präsenz aufbaute, zu vernetzen. Clubhouse wurde im Laufe des Jahres von Discord ( ein Onlinedienst für Instant Messaging, Chat, Sprachkonferenzen und Videokonferenzen) abgelöst.

Ein weiterer Katalysator war die folgenreiche Versteigerung eines NFTs des Künstlers Mike Winkelmann alias Beeple im Auktionshaus Christie’s, für die der singapurische Unternehmer Vignesh Sundaresan (als CryptoWhale bekannt unter dem Namen MetaKovan) $69 Millionen US Dollar zuschlug und laut CNBC news sogar bereit war mehr zu zahlen.. Ausschlaggebend war die Überzeugung, dass dieses Werk in die Geschichte eingehen wird und der Beginn einer neuen Kunstrezeption einleite.

Vergleicht man NFTs mit historischen Avantgarden, so stellen sie keine Gegenbewegung zu einer bereits bestehende Kunstrichtung dar, lehnen sich nicht gegen akademische Institutionen auf oder kreieren eine völlig neue Bildsprache. 

Was jedoch als neu festgehalten werden kann ist, dass NFTs ein Medium darstellt, das zur Software geworden ist und somit viele Anwendungen ermöglicht – von virtuellen Welten wie Decentraland, Sandbox und CryptoVoxels bis hin zu Blockchain-Spielen, Clubeinladungen, Charity Projekten und vieles mehr.

Die Zukunft

NFTs sind Teil des auf uns zukommenden WEB 3.0, indem wir nicht nur lesen und schreiben, sondern auch besitzen können. Das Entwicklungen rund um das Thema Metaverse werden unsere Wahrnehmung weitreichend verändern. Viele der NFT Sammler besitzen bereits digitale Räume, in denen sie ihre Werke präsentieren können. Sie im 3dimensionalen Raum zu betrachten ist wesentlich reizvoller als mit dem 2dimensionalen Computerbildschirm. Dies gilt zukünftig auch für Konferenzen, Konzerte, Museumsbesuche oder Shoppingerlebnisse. 

Der dezentrale Charakter der Blockchain ist ein Segen für die Dokumentation von Kunstwerken. Fälschungen werden dadurch entlarvt, Aktionsketten rund um den Handel von Kunst wie Transporte, Restauration, Versicherung oder Wiederverkaufe werden lückenlos dokumentiert. Künstler haben durch das NFT immanente System eines peer-to-peer Netzwerkes die Möglichkeit, direkt mit ihren Käufern in Kontakt zu treten und profitieren mit einer Tantieme von mindestens 10% bei jedem Wiederverkauf. Die mit der Blockchain gekoppelten Smart Contracts sichern Patente und regeln Lizenzen. So gesehen bedeuten NFTs die Demokratisierung des Kunstbetriebs und somit auch eine philosophische und politische Innovation.

Vieles steckt noch in den Kinderschuhen, rechtliche Fragen müssen geklärt werden, gas fees müssen reduziert werden, Blockchains mit PoS (proof of stake) müssen sich durchsetzten, um den Carbon Footprint zu minimieren, Interessierte müssen sich mit CryptoWallets auseinandersetzten und das System verstehen lernen. 

„Innovation is the ability to see change as an opportunity – not a threat.“ (Steve Jobs)

Neophobiker, die Innovationen skeptisch beobachten oder den Markt als rein spekulativ und marktschreierisch abtun, gab es immer. Rückblickend wurden viele Meisterwerke der Kunst erst im Nachhinein als solche erkannt, wurden die Impressionisten, die Expressionisten, die Futuristen, die Dadaisten, die Minimal Art, die Pop Art oder die Postinternet Art zunächst belächelt und heute gefeiert.

Der NFT Markt hat die Welt einer neuen Generation an Sammlern erobert – eine Generation, die neugierig, selbstbestimmt, aufgeschlossen und optimistisch in die Zukunft blickt. Der NFT Markt lebt von einer Community, die Werte schafft, Werte konsumiert und Werte teilt – einer Community, die den Enthusiasmus gemeinsam lebt.

Fakt ist: Mit NFTs – erleben wir eine der bedeutendsten zeitgenössischen Innovationen nicht nur im Technologie- und Finanzbereich. NFTs sind auch ein kulturelles Phänomen. Blockchain basierte Konzepte werden in Zukunft sämtliche Lebensbereiche verändern!  

Ich freue mich, als Expertin für digitale Kunst, als Beraterin und als Partnerin bei Metadibs® Teil dieser Veränderungen sein zu dürfen.

🙏 HAPPY NEW YEAR!

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